Zukünftige Lehrkräfte machen um M-V einen Bogen

Zur Besetzung der Referendariatsplätze in M-V erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Obwohl in M-V jährlich etwa 400 junge Frauen und Männer ihr erstes Staatsexamen beenden, bleibt wieder die Hälfte der Referendariatsplätze frei. Von den 432 ausgeschriebenen Stellen können gerade mal 221 besetzt werden. Es gelingt dem Land nicht, ausreichend eigene Studierende für den zweiten Teil ihrer Ausbildung im Land zu halten. Auch ist die bundesweite Lehrerwerbekampagne nach ersten Erfolgen offenbar eingeschlafen oder die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind in M-V nach wie vor nicht attraktiv genug.

Bleibt die Bildungsministerin bei der Strategie, sich regelmäßig mit einer viel zu geringen Anzahl zukünftiger Lehrkräfte zufrieden zu geben, steuert M-V gnadenlos weiter auf einen enormen Lehrkräftemangel zu. Schon jetzt sind unzählige Stellen an den Schulen unbesetzt.

Wer den Referendaren 10 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht aufbrummt, muss sich nicht wundern, wenn sie um M-V einen Bogen machen. Meine Fraktion fordert die Ministerin auf, die Ausbildungsmisere schnellstmöglich zu beenden. Mindestens fünf Wochenstunden benötigen die zukünftigen Lehrkräfte die Unterstützung eines erfahrenen Lehrers. Aus reinen Sparzwängen werden bei uns dagegen die Referendare als preiswerte Lehrkräfte genutzt, statt in ihre Ausbildung zu investieren.

Auch die Mentoren der jungen Lehrkräfte werden mit nur einer Begleitstunde abgespeist. Wer derart knausert, muss damit rechnen, dass Lehrkräfte lieber in anderen Bundesländern arbeiten. Die derzeitige Fehlentwicklung geht auf Kosten der Schüler und Lehrkräfte.“