Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel untersagen!

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Werbung für Kinderlebensmittel in M-V“ (Drs. 7/918) erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Auch die Landesregierung ist der Auffassung, dass die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie, keine Produktwerbung an Kinder unter zwölf Jahren zu richten, nicht ausreichen. Vor einem stärkeren Schutz von Kindern schreckt sie aber zurück. So wird den Kleinen und deren Eltern von der Süßwarenindustrie weiter weisgemacht, dass die ‚Milchschnitte‘ eine extra Portion Milch liefert, ‚Nimm 2‘ Vitamine enthält und gesund ist und Kindersäfte Frucht enthalten.

Die Landesregierung setzt bei gesundem Essen auf das Vorbild der Eltern und die Aufklärung durch die Verbraucherzentrale. Beide Einflüsse sind zweifellos wichtig, reichen aber nicht aus, wie der steigende Anteil übergewichtiger Kinder bei den Schulreihenuntersuchungen zeigt. Die Zunahme der Zahl der übergewichtigen und adipösen Kinder in den vergangenen 10 Jahren ist erschreckend. Sie ist von 24,5 auf 37 Prozent gestiegen.

Diese Entwicklung muss alarmieren. Übergewicht und Fettleibigkeit entstehen durch zu viel und falsche Ernährung, zu viel Zucker und Zuckerersatzstoffe, zu viel und ungesunde Fette. Neben mehr Sport und einem ausgewogenen Schulessen, das den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entsprechen muss, fordern wir die Landesregierung auf, sich für ein generelles Verbot von Werbung für ungesunde Lebensmittel für Kinder einzusetzen.“