Wenn Arbeit krank macht . . . dann muss gehandelt werden!

Anlässlich des morgigen Welttages für menschenwürdige Arbeit erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Dieser Tag sollte auch für uns in M-V Anlass sein, darüber nachzudenken, warum Arbeit krank macht, warum Arbeit immer mehr Menschen krank macht. Eine Hauptursache für diese Entwicklung ist die Zunahme von Arbeitsverhältnissen, die als menschenunwürdig bezeichnet werden müssen. Es ist die prekäre Beschäftigung, geringfügige oder befristete Beschäftigung, unfreiwillige Teilzeit, über den Tag gesplittete Arbeitszeit, Leiharbeit oder der Missbrauch von Werkvertragsarbeit. Es sind diese Formen der Beschäftigung, die eine verheerende Wirkung auf die Gesundheit haben. Auch fehlende Chancengleichheit der Geschlechter im Beruf, Lücken im Arbeitsschutz und bei der sozialen Sicherung sowie Niedriglöhne machen zunehmend krank.

SPD und CDU feiern sich regelmäßig, weil die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse steigt. Sie unterschlägt dabei, dass diese Entwicklung fast ausschließlich auf die Zunahme von Teilzeitarbeitsverhältnissen zurückzuführen ist. Gleichzeitig hat die atypische oder prekäre Beschäftigung in den vergangenen Jahren in M-V gerade bei älteren Beschäftigten ab 50 Jahre zugenommen – sie sind besonders von geringfügiger Beschäftigung und Teilzeitarbeit bis zu 20 Stunden pro Woche betroffen. Dies geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drs. 6/4545) und aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor. Leider ist von der neuen, alten Großen Koalition wenig zu erwarten, um prekäre Beschäftigung einzudämmen. In den vergangenen Jahren hat sie alle Vorschläge meiner Fraktion im Landtag abgelehnt, die gute, menschenwürdige Arbeit zum Ziel hatten. Unsichere Beschäftigungsperspektiven, Armutslöhne und weitere schlechte Arbeitsbedingungen machen nicht nur krank, sie sind auch Ursache für Abwanderung und Armut. Deshalb ist das ‚Weiter so‘ der neuen, alten Landesregierung unverantwortlich.“