Unterrichtsverpflichtung für Schulleitungen muss gesenkt werden

Zum Positionspapier der GEW zu den Forderungen der Schulleitungen erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„In den vergangenen Jahren wurden den Mitgliedern von Schulleitungen ständig neue arbeitsintensive Aufgaben und Verantwortungen übertragen. Das Bildungsministerium hat dabei allerdings versäumt, die dafür erforderliche Zeit mitzuliefern. Die Liste der Aufgaben ist lang: Erstellen der schulinternen Stundentafel, Durchführen der Bewerbungs- und Auswahlverfahren für feste und Vertretungslehrkräfte, Führen des komplexen Schulberichtssystems, Erarbeitung von Förder- und Berufsorientierungskonzepten, Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen. Die Liste ließe sich fortsetzen.

 Diese Aufgabenfülle hat zu einer erheblichen Belastung der Schulleitungen geführt. Um diesen unhaltbaren Zustand zu ändern, brauchen Mitglieder von Schulleitungen mehr Zeit für Verwaltungsaufgaben, und ihre geleistete Mehrarbeit muss vergütet werden. In einem ersten Schritt fordert meine Fraktion erneut, den Schulleitern und ihren Stellvertretern wöchentlich zwei Stunden zusätzlich zur Verfügung zu stellen. So brauchen sie ihre wichtige Arbeit, die Organisation, Verwaltung und Schulentwicklung, nicht allein durch Mehrarbeit leisten. Die Unterrichtsverpflichtung von durchschnittlich 13 oder sogar mehr Stunden ist längst nicht mehr zeitgemäß. Bildungsminister Mathias Brodkorb geht offenbar davon aus, dass eine Schule nebenbei geleitet werden kann, weil alles von alleine läuft.

Ohne die Frauen und Männer in Schulleitungen ist ein reibungsloser Ablauf des Schulalltages undenkbar. Aber seit Jahren wird ihre wertvolle Arbeit missachtet. Besonders benachteiligt sind Leiter von Grundschulen – sie stehen grundsätzlich mit einem Bein im Unterricht und mit dem anderen Bein in der überbordenden Verwaltungsarbeit. Schulleiter sind unverzichtbare Schnittstellen zwischen dem Bildungsministerium, den Eltern, Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern. Das muss endlich entsprechend gewürdigt werden.“