Tausende Jugendliche ohne Ausbildungsplatz müssen alarmieren

Zur heute gestarteten Last-Minute-Aktion für Ausbildungsplätze durch den Wirtschaftsminister des Landes erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Über 4900 unbesetzte Ausbildungsplätze und mehr als 3400 unversorgte Jugendliche müssen alarmieren. Das sind mehr als ein Drittel der künftigen Lehrlinge. Hinzu kommen 5400 jugendliche Arbeitslose und viele hundert in Maßnahmen. Das sind deutliche Hinweise darauf, dass es beim Übergang von der Schule in den Beruf immer noch gewaltig knirscht.

Die Last-Minute-Aktion des Wirtschaftsministeriums mit rotem Wecker im Internet zeigt das Versagen und die Hilflosigkeit der Landesregierung. Den Weckruf brauchen nicht die Jugendlichen, sondern die Landesregierung muss endlich aufwachen. Das seit drei Jahren bestehende Landeskonzept ‚Übergang von der Schule in den Beruf‘ zeigt offenbar keine Wirkung. Das ist nicht verwunderlich, wird es doch allenfalls halbherzig umgesetzt, wie die Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage ‚Umsetzung von Maßnahmen des Landeskonzeptes Übergang von der Schule in den Beruf‘ (Drs. 7/814) belegt. Die Landesregierung kann keine Auskunft über die Wirkung der 32 einzelnen Maßnahmen geben. Stattdessen folgt eine Darstellung, welches Ministerium gerade nicht über welche Zahlen verfügt.

Immer wieder betont die Landesregierung, dass alle Jugendlichen gebraucht werden, dass sie wichtig sind für die Zukunft des Landes. Das bleibt ein Lippenbekenntnis, so lange sie nicht tatsächlich etwas dafür unternimmt. Stattdessen verharrt die Landesregierung in Untätigkeit und lässt tausende Jugendliche im Regen stehen. Der Übergang von der Schule in den Beruf ist nach wie vor eine Großbaustelle, an der endlich gearbeitet werden muss. Meine Fraktion fordert die Landesregierung auf, das Landeskonzept endlich auf den Prüfstand zu stellen und qualifiziert zu bewerten. Darüber hinaus brauchen wir wieder einen eigenen Berufsbildungsbericht, der die Situation analysiert und Wege aus der Misere aufzeigt.“