Schulen dürfen nicht länger das Sparschwein der Landesregierung sein

Zur Tagung der Schulleitungsvereinigung in Binz erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Auf der Tagung ist erneut deutlich geworden, dass die Schulleiterinnen und Schulleiter im Spannungsfeld zwischen Unterrichtserteilung und den Schulleitungstätigkeiten zunehmend zerrieben werden. ‚Verwaltungsstellen‘ sind der völlig falsche Weg und belegen die Unkenntnis der Landesregierung über die Arbeit von Schulleitungen. 

Kritisiert wurde auch, dass die aktuelle Verordnung zur Unterrichtsversorgung erneut nicht auf der schülerzahlbezogenen Berechnungsgrundlage beruht. Für die Stundenzuteilung werden außerdem die völlig veralteten Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2013/2014 zugrunde gelegt. Seither ist die Anzahl um etwa 7000 Schülerinnen und Schüler und damit um 6,4 Prozent gestiegen. Aber die Landesregierung knausert und hat die Stunden nicht entsprechend erhöht. Inzwischen wurden auf diese Weise dem System über 200 Stellen entzogen.

Die Schulleitungen können bei höheren Schülerzahlen zwar zusätzliche Stunden beantragen. Allerdings werden diese lediglich unter bestimmten Voraussetzungen und schon gar nicht in voller Höhe zugewiesen. Es geht zu wie auf dem Basar, Schulleiterinnen und Schulleiter müssen über jede zusätzliche Stunde, die dringend gebraucht wird, verhandeln.

Meine Fraktion fordert, dass endlich wieder eine nachvollziehbare Berechnungsgrundlage für die Stundenzuweisung eingeführt wird. Diese muss sich an den realen Schülerzahlen orientieren. Es muss Schluss damit sein, dass Schulleiterinnen und Schulleiter als Bittsteller auftreten und sich mit Almosen zufrieden geben müssen. Erforderlich ist eine Stundenzuweisung, die dem tatsächlichen Bedarf entspricht und dem Anspruch der Kinder auf eine persönliche Förderung Rechnung trägt. Schulen dürfen nicht länger das Sparschwein der Landesregierung sein.“