Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarfen werden weiter benachteiligt

Nach Angaben der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, belaufen sich die Einsparungen bei Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarfen im laufenden Schuljahr auf rund zwei Mio. Euro.

„Es ist inakzeptabel, dass der Bildungsminister zu Lasten von Schülerinnen und Schülern kürzt, die eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bzw. eine Schwäche in Mathematik haben“, erklärte Frau Oldenburg am Mittwoch in Schwerin. Im aktuellen Schuljahr wurde an allen öffentlichen Schulen für die Klassen 7 bis 10 keine Minute Förderung zugewiesen. „Wegen der fehlenden Unterstützung geraten Kinder und Jugendliche, die sich ohnehin mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen schwertun, in allen Fächern weiter ins Hintertreffen“, so Frau Oldenburg. Dabei mangele es in diesem Bereich nicht an ausgebildeten Fachkräften, denn vor einigen Jahren seien diese in ausreichender Zahl ausgebildet worden. „Statt diese Fachkräfte im erforderlichen Maß im Unterricht einzusetzen, wurden sogar die bisher zur Verfügung stehenden wenigen Minuten auch noch gestrichen“, kritisierte Oldenburg.

 

 

Auch Kinder mit anderen Förderbedarfen erhalten an den meisten Schulen lediglich wenige Augenblicke der aktiven Hilfe bei der Bewältigung ihres  Schulalltages. „So weisen die Schulämter beispielsweise gerade mal 15 Minuten pro Woche für Schülerinnen und Schüler zu, bei denen ein Förderbedarf im Bereich Lernen diagnostiziert wurde“, so Oldenburg. Es sei nicht nur eine Zumutung für die Schulen, diese Zeit so einzusetzen, dass den Kindern tatsächlich geholfen werden kann. „Darüber hinaus ist es an Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten, wenn Kindern die Unterstützung verweigert wird, die sie am meisten benötigen“, so Frau Oldenburg. „Ich fordere den Bildungsminister auf, diesen Kindern unverzüglich die gestohlene Zeit zurückzugeben und ihnen zumindest diese ohnehin geringe Unterstützung weiter zu gewähren.“