Rückkehr zu Grund- und Leistungskursen ermöglicht Schwerpunktsetzung

Zum Thema „Vereinheitlichung des Abiturs in Deutschland“ erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

Die Vereinbarungen, die in der Kultusministerkonferenz getroffen wurden, zeigen endlich den richtigen Weg, lassen aber landesspezifische Regelungen weiterhin zu. Diese müssen genutzt werden, um in M-V endlich die aus der Zeit gefallene Hauptfach-Fach-Regelung aufzuheben und zum Kurssystem, Grund- und Leistungskurse, zurückzukehren. Dabei müssen auch die Anzahl der Hauptfächer bzw. Leistungskurse sowie deren Stundenausstattung auf den Prüfstand. 

Derzeit werden in M-V Abiturienten in sechs Hauptfächern unterrichtet, allerdings nur mit jeweils vier Wochenstunden. Weniger Hauptfächer bzw. Leistungskurse, dafür aber wieder mit jeweils fünf Stunden Unterricht pro Woche, ermöglichen eine vertiefte Bildung in diesen Schwerpunkten.

In M-V ist bei der derzeitigen Regelung ein differenziertes Unterrichten, wie es die „Einheitlichen Prüfungsanforderungen“ verlangen, nicht vollständig gegeben, da alle Jugendlichen gemeinsam zum Beispiel das Hauptfach Mathematik auf erhöhtem Niveau belegen, aber lediglich auf grundlegendem Niveau ihre Prüfung ablegen. In M-V müssen alle alles können, das verhindert eine individuelle Schwerpunktsetzung.

Die meisten Bundesländer sehen auch insgesamt nur vier Abiturprüfungen vor, in M-V sind es fünf, vier schriftliche und mindestens eine mündliche Prüfung. Hier ist zu überlegen, ob wir auch die Anzahl der Prüfungen angleichen.