Rückbau der Testkapazitäten nur mit Augenmaß

Zur reihenweisen Schließung von Testzentren einerseits und der Forderung der Ministerpräsidentin, rigide Maßnahmen für Reiserückkehrer zu erlassen, erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Angesichts der weiterhin bestehenden Testpflichten im Alltag dürfen wir Testkapazitäten nicht zu stark zurückfahren. Wir brauchen vielmehr Augenmaß. Denn wer wie die Ministerpräsidentin Testpflichten für Reiserückkehrende fordert, muss auch gewährleisten, dass Testungen in Mecklenburg-Vorpommern unproblematisch möglich sind. Dies gilt insbesondere für den ländlichen Raum.

Die Forderung der Ministerpräsidentin nach rigiden Maßnahmen für Reiserückkehrer und zu erwägen, Bundeskompetenzen als Land zu übernehmen, schlägt dem Fass den Boden aus.

Es gab genug und sogar zu weitreichende Einschränkungen in den vergangenen 16 Monaten. Anstatt wieder mit neuen Quarantäne-Regelungen - egal ob geimpft oder nicht - die Menschen zu verunsichern, braucht dieses Land einen ausgefeilten Plan. Es darf nicht die Lösung sein, wieder diejenigen mit Verboten zu belegen, die bisher alles dafür getan haben, dass unser Land sicher durch die Krise gekommen ist.

Statt ständig Quarantänerufe laut werden zu lassen, braucht es Impf-Aufrufe. Denn Fakt ist, dass die Impfquote in MV stagniert. Wir brauchen mehr mobile Impfzentren, statt mit Quarantäne zu versuchen, durch die nächsten Wochen zu kommen. Tausende Menschen sind gemeinsam im Stadion oder demnächst auf der Hanse-Sail, ohne dass sie sich richtiger Weise anschließend in Quarantäne begeben müssen, aber bei Reiserückkehrern diese harte Bandage anzulegen, kann man mit logischem Menschenverstand niemandem erklären.“