Referendare werden allein gelassen und finanzieren 50-Mio-Paket mit

Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, kritisiert die ab August geltende Praxis, Referendare an den Schulen länger eigenverantwortlich unterrichten zu lassen. Anstatt sechs Stunden sollen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer dann zehn Stunden den Unterricht allein gestalten.

 

„Im Klartext heißt das, dass sie in dieser Zeit nicht von Mentoren begleitet werden. Die Referendarinnen und Referendare werden so nicht nur allein gelassen. Zugleich finanzieren sie ein enormes Sparprogramm aus dem Hause des Bildungsministers Brodkorb“, erklärte Frau Oldenburg am Freitag in Schwerin. Bei durchschnittlich 400 Referendaren, die zehn Stunden in der Woche unbegleitet unterrichten, spare das Land rund 8,5 Millionen Euro jährlich, weil sie in dieser Zeit voll ausgebildete Lehrkräfte ersetzen. „Das als Stärkung der Bildung verkaufte 50-Millionen-Paket reduziert sich damit zunehmend auf die Größe eines Päckchens.“

 

„Auch die eine Anrechnungsstunde für Mentoren ändert nichts an der Sparmaßnahme des Bildungsministers an der Lehrerausbildung“, so Frau Oldenburg. Sie gewährsleiste keineswegs eine kontinuierliche erforderliche Begleitung der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer. „Alle Bemühungen, den Lehrerberuf attraktiver zu machen, laufen so ins Leere. Im Gegenteil, auch die an den Schulen tätigen Lehrkräfte werden durch die Neuerungen weiter belastet“, kritisierte Frau Oldenburg.