Rad nicht neu erfinden – vorhandene Regelungen müssen Schule machen

Zum Antrag der Fraktionen von SPD und CDU, die Berufsausbildung mit Abitur als neuen Bildungsweg wiederzubeleben, erklärt die Vorsitzende und  bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Meine Fraktion unterstützt jede Initiative, die einen dualen Abschluss ermöglicht. Ein Berufsabschluss und dazu Abitur – das ist ein nahezu idealer Start in das Berufsleben eines jungen Menschen. Aber warum wollen die Regierungsfraktionen das Rad neu erfinden? Das Schulgesetz bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife auch im zweiten Bildungsweg zu erwerben. Hier gilt es, das Dickicht der Möglichkeiten zu lichten und anzupassen.

Mit dem Fachabitur oder dem Abitur in der Tasche kann die Dauer der Berufsausbildung merklich verkürzt werden. Ein Abiturient kann bereits heute nach geltendem Recht seinen Berufsabschluss in der Regel bereits nach einem bis eineinhalb Jahren machen. Er hat also im Idealfall seine Berufsausbildung und sein Abitur bereits nach 3 Jahren in der Tasche. Vorhandene Regelungen müssen Schule machen!

Der Antrag von SPD und CDU orientiert sich an Modellprojekten, die in verschiedenen Bundesländern durchgeführt werden. Diese sehen eine längere Ausbildungszeit von 4 Jahren vor und bieten deshalb keinen Vorteil gegenüber der bestehenden Regelung. Sinnvoll wäre es, bestehende Möglichkeiten im Sinne einer Doppelqualifikation zu optimieren.“