Nicht nur die Kirche, auch die Schule gehört ins Dorf

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Eingangsklassen an den allgemeinbildenden Schulen in M-V in den Schuljahren 2016/2017 und 2017/2018“ erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Immer mehr 1. Klassen in der Grundschule und 5. Klassen in der Orientierungsstufe erfüllen die Vorgaben einer Mindestzahl an Schülerinnen und Schülern nicht. Die jetzige Vorschrift, wonach in der 1. Klasse am Einzelstandort mindestens zwanzig und in der 5. Klasse mindestens 36 Kinder unterrichtet werden müssen, stammt aus einer Zeit, in der wir doppelt so viele Schülerinnen und Schüler hatten.

Die Mindestgrößen müssen deshalb der tatsächlichen Zahl der Kinder angepasst werden. Wir fordern die  Mindestzahl in der 1. Klasse in Grundschulen auf 15 Schüler abzusenken, in der 5. Klasse der Orientierungsstufe auf 30 an Einzelstandorten.

Da Schulen, die zweimal die derzeit geltenden Mindestschülerzahlen nicht erreichen, in ihrem Bestand gefährdet sind, ist eine Absenkung unumgänglich. Ein Schulsterben in der Fläche können wir nicht zulassen. Jede geschlossene Schule führt für die Kinder und Jugendlichen zu erheblich längeren Wegen – und damit zu einer Verschlechterung der Lernbedingungen.

Der ländliche Raum braucht seine Schulen, um insbesondere auch für junge Familien attraktiv zu sein. Die Schule auf dem Land ist fester Bestandteil des Dorflebens. Nicht nur die Kirche, auch die Schule gehört ins Dorf.“