Mehr Mittel für Klassenfahrten ändern nichts an der Benachteiligung

Die Erhöhung der Mittel für Reisekosten für Lehrkräfte bei Klassenfahrten um 200 000 Euro ist nach Ansicht der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, ein Schritt in die richtige Richtung, bleibt aber hinter den Erfordernissen zurück. 

„Nachdem Elternvertretungen wegen der unhaltbaren Situation Sturm gelaufen sind und der CDU-Abgeordnete Seidel in einem Schreiben an den Bildungsminister eine Erhöhung auf eine Million Euro pro Jahr im neuen Haushalt gefordert hatte, reifte in der Großen Koalition offenbar die Einsicht, die Mittel zu erhöhen“, erklärte Frau Oldenburg am Mittwoch. Aus Sicht der Linksfraktion ist aber zugleich eine Anpassung der Verwaltungsvorschrift erforderlich, die die Verteilung der Mittel regelt. „Um finanziell nachsteuern zu können, müssen die Berechnungsgrundlagen geändert werden“, sagte Frau Oldenburg. So sei trotz der Erhöhung nicht gesichert, dass bisher benachteiligte Schularten, wie insbesondere kleine Grundschulen, Regionale- und Förderschulen, auch mehr Klassenfahrten durchführen können. „Solange die Zuweisungsmodalitäten nicht angepasst und die Schülersätze an den benachteiligten Schularten nicht erhöht werden, ändert sich nichts an deren  Situation“, so Frau Oldenburg. 

Die Linksfraktion fordert deshalb, die Verwaltungsvorschrift „Lernen am anderen Ort“ umgehend zu überarbeiten, um eine Schlechterstellung der Schülerinnen und Schüler zu vermeiden, die gerade Klassenfahrten benötigen, um soziales Lernen zu erfahren. „Erforderlich ist ein Sockelbetrag für kleinere Grund- und Regionale Schulen sowie für Förderschulen zusätzlich zu den Schülersätzen“, so Frau Oldenburg.