Lernschwächere Kinder fördern – Schulpflicht auf 10 Jahre verlängern

Zur Bertelsmann-Studie zum Stand des inklusiven Lernens an Schulen erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Der Fortschritt beim gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarf sollte nicht separat von anderen gesellschaftlichen Entwicklungen beleuchtet und dargestellt werden. Schule kann nur so weit inklusiv ausgestaltet werden wie auch die Gesellschaft insgesamt bereit ist, sich in dieser Frage zu entwickeln. 

Allein die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die gemeinsam unterrichtet werden oder eine Förderschule besuchen, sagt noch nichts über den erreichten Stand bei der Inklusion. Inklusion muss sich vielmehr am Inhalt und den Ergebnissen des Lernprozesses messen lassen. Wir sind dann einen großen Schritt weiter, wenn Schülerinnen und Schüler gemeinsam erfolgreich unterrichtet werden und somit jedem Kind Förderung zuteilwird. Das gelingt nur durch eine Verlängerung der Schulzeit. 

Meine Fraktion wird sich weiter dafür einsetzen, dass die gesetzliche Schulpflicht in MV von jetzt 9 auf 10 Jahre ausgedehnt wird. So kann der Unterrichtsstoff entzerrt werden, denn gerade die lernschwächeren Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Zeit, um zu lernen und zu üben. Es ist doch widersinnig, dass ausgerechnet den Schülerinnen und Schülern, die langsamer lernen, weniger Zeit eingeräumt wird, ihren Schulabschluss zu machen, als den Kindern, denen das Lernen leichter fällt.“