Land bildet seit Jahren Lehrkräfte unter dem tatsächlichen Bedarf aus

Nach Ansicht der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, ist der große Lehrkräftemangel in MV eindeutig hausgemacht. „Das Land hat es in den vergangenen Jahren versäumt, Lehrerinnen und Lehrer auszubilden, heute werden die Fachkräfte händeringend gesucht“, erklärte Frau Oldenburg am Dienstag in Schwerin.

 

Die von Bildungsminister Mathias Brodkorb angekündigte Erhöhung der Ausbildungsstellen in den kommenden zwei Jahren ändere am fahrlässigen und ignoranten Umgang der Landesregierung im Bereich der Bildung nichts. „Seit dem Schuljahr 2009/2010 wurden im Land über 300 Referendarstellen nicht besetzt“, so Frau Oldenburg. Darunter hätten hauptsächlich die Förderschulen sowie die Regionalen Schulen zu leiden. „Diese Stellen wurden ersatzlos gestrichen, und nun zeigt man sich über den enormen Bedarf von mehr als 1000 Lehrkräften zum kommenden Schuljahr verwundert und besorgt.“

 

Der Bildungsminister selbst habe im August 2013 den Bedarf auf jährlich 500 bis 600 Referendarstellen geschätzt, lässt aber gerade einmal die Hälfte der dringend notwendigen Lehrkräfte an den Schulen ausbilden. „Damit werden weiterhin über 100 Lehramtsstudentinnen und -studenten aus Greifswald und Rostock ihre Lehrtätigkeit nicht in MV aufnehmen, obwohl die Schulen sie so dringend benötigen“, kritisierte Frau Oldenburg.