Kooperationsverbot lässt Bildungsinseln weiter auseinanderdriften

Nach Ansicht der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, muss der Bund auch Verantwortung für das Schulwesen übernehmen und das Kooperationsverbot nicht nur im Bereich der Hochschulen lockern. 

„Bildung braucht Vergleichbarkeit sowie bundesweite und bundeseinheitliche Verantwortung und Unterstützung“, erklärte Frau Oldenburg am Freitag. Der gegenwärtige Flickenteppich in der Bildungslandschaft ermögliche weder eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse noch einen problemlosen Wechsel innerhalb der 16 verschiedenen Schulsysteme, die wiederum über 100 unterschiedliche Schularten verfügen. „Die Bundesregierung ignoriert, dass sie mit verantwortlich ist für die Profilierungsbestrebungen der Länder im Schulwesen“, so Frau Oldenburg. „Die zum Teil katastrophalen Folgen müssen die Jungen und Mädchen in ihren Ranzen wegtragen.“ 

Eine Zusammenarbeit und gemeinsame finanzielle Verantwortung von Bund und Ländern könnten deshalb nicht erst am Ende der Bildungslaufbahn, an den Hochschulen, beginnen. „Wir brauchen verbindliche einheitliche Regelungen in den Schulen, bei deren finanzieller Untersetzung der Bund in der Verantwortung steht, sonst driften die 16 Bildungsinseln noch weiter auseinander. Wir fordern deshalb nicht die häppchenweise, sondern die generelle Abschaffung des Bildungsföderalismus“, betonte Frau Oldenburg.