Kokert vor, noch ein Tor – Darf’s ein bisschen später sein?

Zur Anregung des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Vincent Kokert, den Schulen während der Fußball-WM mehr Flexibilität beim Unterrichtsbeginn einzuräumen, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„In MV unterliegen die Schülerinnen und Schüler einer Schulpflicht. Es ist eine zentrale Bildungsaufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass diese eingehalten wird. Wo soll die von Herrn Kokert gewünschte flexible Unterrichtsgestaltung beginnen und wo soll diese enden? Darf’s bei den Olympischen Spielen ein bisschen später sein, bei der Fußball-EM, bei Leichtathletikmeisterschaften?

Die Aussage von Herrn Kokert ist auch ein ignoranter Bildungs- und Erziehungsansatz. Es ist eine indirekte Aufforderung, die Kinder länger vor dem Fernseher sitzen zu lassen. Dies ist nicht im Sinne der Erziehung vieler Eltern, in deren Verantwortung es liegt, wann das Kind was im Fernsehen sieht.

Sport treiben ist allemal besser als Sport in der Glotze zu konsumieren. Für schulische Sportfeste und Wettkämpfe werden Kinder und Jugendliche folgerichtig vom Unterricht freigestellt. Und das ist gut so.

Ich kann nur sagen: Kokert vor, noch ein Tor. Im Übrigen ist es schade, dass  die medienpädagogische Arbeit der Beraterinnen und Berater an den Schulen dermaßen ignoriert wird.“