Immer weniger Lehrkräfte für Niederdeutsch

Zur Situation der Ausstattung im Land Mecklenburg-Vorpommern mit qualifizierten Lehrkräften im Bereich der niederdeutschen Sprache erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Den großen Worten der Landesregierung, dass die niederdeutsche Sprache eine Herzensangelegenheit sei, steht eine Realität gegenüber, die beweist, dass Niederdeutsch in den letzten Jahren äußerst stiefmütterlich behandelt wurde.

Im Land hatten im Januar 2016  lediglich 62 aktive Lehrkräfte eine Lehrbefähigung für das Fach Niederdeutsch, viele davon scheiden aber demnächst aus dem Lehrbetrieb aus. Seit über 6 Jahren werden keine Qualifizierungsmaßnahmen mehr angeboten. Gerade mal 31 Grundschulen bieten Unterricht in der Regionalsprache an, bei den weiterführenden Schulen sind es 23. Somit wird Plattdeutsch lediglich an 10 Prozent der Schulen des Landes angeboten. Noch im Juli 2014 konnte der Bildungsminister dem Landtag von 153 zertifizierten Lehrerinnen und Lehrer für Niederdeutsch an 84 allgemein bildenden Schulen berichten.

Meine Fraktion fordert, bei diesem wichtigen Thema sachlich zu bleiben und die Menschen zu unterstützen, die sich heute schon der Förderung der niederdeutschen Sprache in Bildung und Kultur verschrieben haben. Es sind unverzüglich ausreichend Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrkräfte anzubieten, damit diese Sprache lebendig bleibt. Niederdeutsch sollte als freiwilliges Angebot spätestens ab der zweiten Klasse den Kindern unterbreitet werden und das flächendeckend.“