Immer weniger Kinder geimpft – das muss alarmieren

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Vorschulische, schulärztliche und schulzahnärztliche Untersuchungen in M-V 2015/2016“  (Drs. 7/223) erklärt die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Auch im Schuljahr 2015/16 haben die Einschulungsuntersuchungen deutliche Verschlechterungen des Impfstatus gezeigt. Während fast alle Kinder bei Kinderlähmung (Polio), Diphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus) und Keuchhusten (Pertussis) über die Grundimmunisierung verfügen, ist deren erste Auffrischung, die zwischen dem fünften und dem sechsten Lebensjahr erfolgen soll, nur noch bei weniger als der Hälfte der Schulanfänger vorhanden.

Bei Kinderlähmung verfügten nur 5,3 Prozent der Untersuchten über diese Auffrischung und damit den vollständigen Impfschutz. In der Landeshauptstadt Schwerin waren es sogar nur 0,5 Prozent oder 4 der 941 untersuchten Kinder. Diese Ergebnisse müssen alarmieren und die Landesregierung endlich aus ihrem Tiefschlaf reißen. Wenn diese hohe Zahl ungeimpfter Kinder täglich zusammen ist, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung für alle Schüler und Lehrkräfte.

Die seit Jahren viel zu geringe Impfrate bei Schulkindern führt deutlich vor Augen, dass Maßnahmen wie die Erinnerung der Eltern an die Impfungen nicht ausreichen. Die Impfbereitschaft, insbesondere nach der Einschulung, muss besser gefördert und die chronisch unterbesetzten Gesundheitsämter müssen endlich personell und finanziell aufgestockt werden. Meine Fraktion hat dies bereits mehrfach eindringlich angemahnt und entsprechende Anträge im Landtag gestellt. SPD und CDU haben dies immer wieder abgelehnt. Aus meiner Sicht ist diese Untätigkeit unverantwortlich und höchst gefährlich für die Gesundheit aller Menschen.“