Höchste Zeit: Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren

Zu den jüngsten Äußerungen des scheidenden Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, wonach für Langzeitarbeitslose ein öffentlich geförderter Arbeitsmarkt geschaffen werden sollte, erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Herr Weise hat Recht, wenn er sich heute unserer seit langem erhobenen Forderung anschließt. Viele Langzeitarbeitslose haben nach jahrelanger Arbeitslosigkeit keine Chance, am sogenannten ersten Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden. Zudem bietet die Wirtschaft zu wenige Stellen an, wie ein Blick in die Statistik der Bundessagentur selbst seit Jahren zeigt. Es ist unsozial und ungerecht, diejenigen, die arbeiten wollen und können, jahrelang zu vertrösten oder unter Druck zu setzen und teuer zu verwalten.

Sinnvoll wäre es, die Arbeit, die bei vielen Vereinen, aber auch in vielen Gemeinden brach liegt, im Interesse des Gemeinwesens und des Gemeinwohls zu erledigen. Langzeitarbeitslose Frauen und Männer erhielten eine Arbeit etwa im sozialen oder kulturellen Bereich, mit der sie ihren Lebensunterhalt selber bestreiten können. Zudem würden die Jobcenter entlastet.

Der sogenannte Passiv-Aktiv-Transfer, bei dem die ohnehin zu zahlenden Hartz-IV-Leistungen als Grundstock für die Finanzierung der Arbeit eingesetzt werden, bietet dafür eine gute Grundlage. Es ist höchste Zeit, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren und den langzeitarbeitslosen Frauen und Männern eine sinnvolle Perspektive zu geben.“