Hilfe für Kinder und Jugendliche nicht auf die lange Bank schieben

Zum Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ des Bildungsministeriums erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Hilfe und Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen, die mit Abstand am meisten unter den Maßnahmen in der Corona-Pandemie gelitten haben und leiden, dürfen nicht auf die lange bürokratische Bank geschoben werden.

Zugleich soll schon wieder der zweite Schritt vor dem ersten gemacht werden. Warum werden die verbleibenden zwei Wochen Schule nicht genutzt, um den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler festzustellen? Nur so wissen sie und ihre Eltern, wo Lücken bestehen und können die Nachhilfeangebote in den Sommerferien gezielt nutzen. Außerdem müssen diese Angebote ohne großen bürokratischen Aufwand in Wohnortnähe genutzt werden können.

Anstatt allein auf den Einsatz von ehemaligen Lehrkräften und Lehramtsstudenten an den Schulen zu setzen, müssen mindestens 300 zusätzliche Stellen für reguläre Lehrerinnen und Lehrer unverzüglich ausgeschrieben und geeignete Bewerberinnen und Bewerber möglichst rasch an die Schulen geholt werden.

Auch der Schwimmunterricht in der sechsten Klasse kommt zu spät in einem Land mit Ostseeküste und zahlreichen Seen. Warum müssen die Kinder noch länger darauf warten? Spätestens in der fünften Klasse müssen sie im Rahmen einer Schwimmwoche die fehlenden Fertigkeiten erlernen.

Um die psychischen Belastungen und deren Folgen für die Kinder und Jugendlichen aufzufangen, genügt der Verweis auf die Schulpsychologen an den staatlichen Ämtern nicht. Wichtig ist, dass gerade jetzt an jeder Schule Schulsozialarbeit gesichert ist – als unmittelbare und vertrauensvolle Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler.“