„Gute gesunde Schule M-V“ – zu dünnes Programm für dicke Kinder

Zum Programm ‚Mehr Sport für gesündere Schüler‘ des Bildungsministeriums, der AOK und des Landessportbundes erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Wie viele Schülerinnen und Schüler tatsächlich übergewichtig sind, ist nicht bekannt, weil es erhebliche Defizite bei den pflichtigen Schuluntersuchungen gibt. Die Landesregierung hat deshalb bis heute keine belastbare Datenbasis. Das liegt daran, dass es viel zu wenige Ärztinnen und Ärzte sowie Arzthelferinnen und Arzthelfer in den Kreisen und kreisfreien Städten gibt, die die gesetzlich vorgeschriebenen schulärztlichen Untersuchungen vornehmen können. In M-V findet durchschnittlich lediglich jede zweite Schuluntersuchung statt, in vielen Kreisen sind es noch viel weniger. Um diesen seit Jahren bestehenden rechtswidrigen Zustand zu beenden, hat meine Fraktion bereits im März 2014 einen entsprechenden Antrag in den Landtag eingebracht, der reflexartig durch SPD und CDU abgelehnt wurde. Eigene Initiativen hat die Landesregierung nicht ergriffen.

In M-V werden keine neuen Programme gebraucht, bestehende Programme wie das ‚Gute gesunde Schule M-V‘  und die gesetzlichen Vorgaben müssen nur konsequent umgesetzt werden. Vorbeugung kann nur gelingen, wenn wir wissen, was den Kindern fehlt. Meine Fraktion unterstützt alle Maßnahmen, die Kindern zu mehr Sport und Bewegung verhelfen. Die Landesregierung handelt aber äußerst halbherzig. Am Landesprogramm ‚Gute gesunde Schule M-V‘ können zurzeit lediglich 16 Schulen teilnehmen, das sind gerade mal etwa drei Prozent aller Schulen. Das neue Programm erfasst gerade einmal vier Schulen, das entspricht weniger als einem Prozent.

Die Landesregierung muss endlich aufhören, auf Kosten der Gesundheit der Kinder zu sparen. Sie muss endlich dafür sorgen, dass die Untersuchungen konsequent durchgeführt und Programme für starke Kinder auch flächendeckend greifen.“