Gute Bildungspolitik für öffentliche und private Schulen gleichermaßen!

Zur morgigen Demonstration der Arbeitsgemeinschaft der freien Schulen und anderer gegen die geltende „Privatschulverordnung“ erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Meine Fraktion kann den Unmut, ja die Wut der Schulen in freier Trägerschaft verstehen. Es ist gut, dass sie diesen Unmut auf die Straße tragen. Sie setzen damit ein Zeichen dafür, dass die Landesregierung laufende Änderungen an den Finanzzuweisungen nicht länger aus reinen Sparzwängen heraus vornehmen darf. Die freien Schulen fordern zu Recht, dass die individuelle und umfängliche Bildung und Erziehung der Mädchen und Jungen im Vordergrund stehen müssen. 

Das Land hat nicht nur die Pflicht, Schulen in freier Trägerschaft zuzulassen. Damit untrennbar verbunden ist auch die Pflicht, den Kindern sowie Lehrerinnen und Lehrern praktikable und gute Unterrichts- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Das Bildungswesen in MV wird nicht dadurch besser, indem freie Schulen unterfinanziert werden. Dies funktioniert nur durch eine gute, aufgabengerechte und stringente Bildungspolitik für öffentliche und freie Schulen gleichermaßen. 

Gerade bei der Beschulung von Kindern mit Mehrfachbehinderung, aber auch in der Berufsausbildung hat sich das Land zunehmend aus der Verantwortung gestohlen. Die Schulen in freier Trägerschaft haben diese schmerzhafte Lücke geschlossen. Dafür gebührt ihnen Dank statt Zank. Zugleich ist das Land gefordert, weitere öffentliche Schulen zur individuellen Lebensbewältigung zu errichten, um den Kindern und Jugendlichen kurze Wege zu ihrem Lernort zu ermöglichen. Dadurch hätten auch die Eltern eine tatsächliche Wahlfreiheit zwischen staatlichen und freien Schulen. 

Der andauernde Streit mit den Privatschulen muss zugunsten der Qualität der Bildung beendet werden. Nicht derjenige hat Recht, der spart, sondern derjenige, der umfangreich und kompetent bildet und ausbildet.“