Gesundes Essen muss für alle Schülerinnen und Schüler drin sein

Die Linksfraktion fordert die Landesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass alle Schülerinnen und Schüler jeder Schulart täglich ein gesundes Mittagessen zu sich nehmen können. „Es ist ein Unding, dass es nicht an jeder Schule ein Mittagsangebot gibt“, erklärte die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, am Donnerstag. Im Schulgesetz sei lediglich die Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen geregelt – und dies auch nur halbgewalkt, denn es soll ein Mittagessen angeboten werden. ‚Wir sind nicht zuständig. Wir erfassen diese Daten nicht.‘ Das seien die Standardantworten der Landesregierung auf die Fragen, wie viele Schulen ein Mittagessen anbieten und welche Maßnahmen geplant sind, um Schülerinnen und Schülern ein Mittagessen zu ermöglichen (vgl. Drs. 7/1176 und 7/1700).

Es sei eine Änderung des Schulgesetzes dahingehend erforderlich, dass alle öffentlichen Schulen ein solches Angebot vorhalten müssen. „Die Landesregierung weigert sich, das Gesetz zu ändern und versteckt sich hinter dem Feigenblatt des EU-Schulernährungs-Programms, das lediglich an 91 Grund- und Förderschulen einmal pro Woche frische Milch und frisches Obst oder Gemüse ermöglicht.“

Ein gesundes, schmackhaftes Essen sei aber für alle Schülerinnen und Schüler wesentliche Voraussetzung für Spaß und Erfolg beim Lernen. „Das sollte auch die Landesregierung wissen. Und sie sollte auch wissen, dass viele Kinder ohne Frühstück in die Schule gehen müssen. In M-V lebt fast jedes dritte Kind in einer armen oder armutsgefährdeten Familie. Wenn dann das Geld auch noch für das Mittagessen fehlt, hungern manche Kinder den ganzen Tag. Das ist unerträglich, kein Wunder, dass ihre Leistungen in den Keller gehen.“  

Ein Mittagessen, das sich an den Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert, müssten alle Kinder und Jugendlichen wert sein. „Die Qualitätsoffensive der Landesregierung, in der sie die Umsetzung dieser Standards empfiehlt, ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Vermeintliche Aktivitäten können ein gesundes Mittagessen nicht ersetzen.“