Ergebnisse des Bildungsmonitors 2012 für MV nicht bagatellisieren

Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, warnt davor, die Ergebnisse des Bildungsmonitors 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern zu bagatellisieren. 

„Sicherlich können die Anforderungen der Wirtschaft an die Bildung nicht alleiniger Maßstab für die Beurteilung der Qualität sein, dennoch muss sich auch Bildungsminister Brodkorb ernsthaft mit den Ergebnissen beschäftigen“, erklärte Frau Oldenburg am Mittwoch in Schwerin. Die positiven Ergebnisse für MV spiegelten die eher unterstützenden Maßnahmen und nicht grundsätzliche Fragen von Unterricht und Erziehung. „Deshalb tut der Bildungsminister gut daran, sich mit den Ergebnissen kritisch zu befassen, anstatt die Grundlagen der Ermittlung der Daten in Zweifel zu ziehen.“ 

Zentrale Defizite der Bildungspolitik in MV seien unverändert groß. „Unverändert sind die desolaten Zustände an den Berufsschulen, die höchsten Schul- und Ausbildungsabbrecherquoten, fehlende Schulabschlüsse oder die mangelhaften Möglichkeiten der individuellen Förderung“, sagte Frau Oldenburg. Die Verteidigung des 10. Platzes im bundesweiten Vergleich hieße, der Stagnation das Wort zu reden. 

„Der gewählte Vergleich des Ministers mit der Arbeitslosenquote ist völlig daneben und Ausdruck anhaltender Schönrederei“, so Frau Oldenburg. (Zitat Minister Brodkorb: „Wenn Mecklenburg-Vorpommern bei der Arbeitslosenquote bundesweit den zehnten Rang erreicht hätte, würden alle jubeln.“) „Angebracht wäre es, sich mit den Besten der Studie zu vergleichen, die landeseigenen Defizite klar zu benennen und sich Gedanken darüber zu machen, welche Maßnahmen nötig sind, um sie zu beseitigen.“