Erfolgsgeschichte Tourismus – Lohn- und Arbeitsbedingungen verbessern

Zur Bilanz des ersten touristischen Halbjahres erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Die Tourismusbranche ist mit über 130 000 Beschäftigten und mehr als 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allerdings steht unser Bundesland auch in diesem Bereich vor großen Herausforderungen.

Seit Jahren werden die Arbeitsbedingungen in der Branche beklagt und seit Jahren führen die Berufe aus der Branche die Liste der unbesetzten Ausbildungsstellen an. Auch auf die lang angekündigte Fortschreibung der Landestourismuskonzeption warten wir immer noch. Da ein quantitativer Zuwachs nur noch in geringem Umfang erfolgt, müssen die Qualität und die bisherigen Zielgruppen gesichert und neue Zielgruppen erschlossen werden.

Hinzu kommt ein Investitionsbedarf bei Sanierung und Ersatzbeschaffung, aber auch bei der Erreichbarkeit der Urlaubsziele.

Ohne qualifiziertes und ausreichendes Personal nutzt aber die beste Hotelanlage nichts. Deshalb ist es notwendig, die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen zu verbessern. An denen hat sich außer der Einführung des Mindestlohns in den vergangenen Jahren nicht viel geändert und die Berufe in der Branche bleiben weiter unattraktiv. Die vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) geforderte Ausweitung der täglichen Arbeitszeit ist dabei völlig kontraproduktiv. Die Branche muss endlich akzeptieren, dass gutes Personal nur mit guten Löhnen gewonnen und gehalten werden kann und auch die anderen Rahmenbedingungen stimmen müssen.

Die anhaltende Erfolgsgeschichte bei der touristischen Entwicklung in M-V muss endlich dazu führen, dass sich die Lohn- und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe verbessern. Daran führt kein Weg vorbei.“