Dienstvereinbarung für Lehrkräfte von 1991 den Anforderungen anpassen

Nach Ansicht der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, muss die Kritik des Verbandes Bildung und Erziehung VBE an der übermäßigen Belastung der Lehrerinnen und Lehrer im Land sehr ernst genommen werden. 

Eine maßgebliche Ursache für die hohe Lehrerbelastung sieht die Bildungsexpertin in der völlig veralteten Dienstvereinbarung, die in keiner Weise die gestiegenen Anforderungen und die erhöhte Unterrichtsverpflichtung widerspiegelt. „Lehrerinnen und Lehrer arbeiten seit 21 Jahren nach einer Dienstvereinbarung, in die weder die zahlreichen Änderungen des Schulgesetzes noch neue Verordnungen eingearbeitet wurden“, erklärte Frau Oldenburg am Dienstag in Schwerin. Mit jeder Änderung, die im Schulwesen vorgenommen werde, steige die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte vor allem im außerunterrichtlichen Bereich, was sich zugleich nachteilig auf den Unterricht und damit die Schülerinnen und Schüler auswirke. „Die VBE-Umfrage kommt auf eine durchschnittliche 45-stündige Wochenarbeitszeit, und Untersuchungen des Bremer Instituts für interdisziplinäre Schulforschung haben ergeben, dass eine Lehrkraft sogar durchschnittlich 58 Stunden pro Woche arbeitet.“ 

Um die Arbeitsintensität zu begrenzen, müsse in einem ersten Schritt die antiquierte Verordnung überarbeitet und z.B. der pädagogische Auftrag von Lehrerinnen und Lehrern genau definiert werden. „Erst auf dieser Grundlage können weitere Maßnahmen wie die Einführung zusätzlicher Entlastungsstunden erfolgen. Die Lehrkräfte brauchen bessere Arbeitsbedingungen, um auch den Schülerinnen und Schülern bessere Bedingungen für das Lernen zu ermöglichen“, betonte Frau Oldenburg.