Bildungsbericht 2014: Kinder in MV haben besonders hohes Risiko

Der aktuelle nationale Bildungsbericht von Bund und Ländern, der heute auf der Kultusministerkonferenz in Berlin vorgestellt wurde, macht aus Sicht der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, erneut deutlich, dass im Bildungssystem deutschlandweit und in MV noch vieles im Argen liegt. „Eine der zentralen Forderungen im Bericht, die qualitativ und quantitativ bessere Gestaltung der Ganztagsschulen, ist auch in MV ein drängendes Thema“, erklärte Frau Oldenburg am Freitag. So sei die von der Landesregierung angekündigte Erhöhung der Zahl der Ganztagsschulen als gute Lernorte für Kinder auf Eis gelegt und werde in dieser Legislaturperiode wohl auch nicht gelingen. Auch die sogenannten Risikolagen für Kinder unter 18 Jahren, die im Bericht beklagt werden, seien in MV dramatisch. So lebten 42 Prozent der Kinder mit mindestens einem der Risiken, (‚soziales Risiko‘, ‚bildungsfernes Elternhaus‘ oder ‚finanzielles Risiko‘), welche einen erfolgreichen Bildungsweg erschweren oder verhindern. „Eine Folge sind die bundesweit höchste Schulabbrecherquote und viele Jugendliche, die die Ausbildungsreife nicht erlangen“, so Frau Oldenburg. Gerade vor diesem Hintergrund müssten in MV die Bedingungen beim Übergang Schule-Beruf dringend verbessert werden. „Viele Jugendliche landen im bestehenden Maßnahmendschungel, aus dem mancher nicht mehr herauskommt. Dieser Dschungel muss gelichtet, die Maßnahmen koordiniert werden“, so Frau Oldenburg. Die Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderungen in allen Bereichen des Bildungssystems ist als eine weitere zentrale politische Herausforderung benannt. „Dies ist auch ein Schwerpunkt der Bildungspolitik in MV, wo derzeit Strategien zur Umsetzung der Inklusion im Bildungssystem bis 2020 entwickelt werden. Alle Beteiligten an diesem Prozess müssen sich im Klaren sein, dass Inklusion Geld kostet und dieses Geld auch in die Hand genommen werden muss“, betonte Frau Oldenburg.