Arbeitsmarkt in M-V bleibt problematisch – Maßnahmen erforderlich

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Trotz sinkender Zahlen bleibt die Situation am Arbeitsmarkt in M-V problematisch und kompliziert: Gut 37 Prozent der Arbeitslosen sind älter als 50 Jahre und auch mehr als jeder dritte ist bereits länger als ein Jahr arbeitslos. Viele von ihnen sind bereits sogar länger als 4 Jahre ohne Job. Ein Drittel der Schulabgängerinnen und Schulabgänger hat einen Monat vor dem Start der Berufsausbildung noch keinen Ausbildungsvertrag und mehr als 4000 Geflüchtete kommen in den nächsten Monaten aus den Sprachkursen zurück.

Die Landesregierung wurstelt vor sich hin und hält ein neues Arbeitsmarktprogramm für überflüssig. Auch eine neue Vereinbarung mit der Bundesagentur für Arbeit gibt es bis heute nicht. Stattdessen wird ein Miniprogramm nach dem Modell der Bürgerarbeit für 200 Alleinerziehende aufgelegt. Und  einige Arbeitslose sollen zu Berufskraftfahrern ausgebildet werden, obwohl es auf jede freie Kraftfahrerstelle schon heute fast sieben Bewerber gibt. Zunächst muss sich die Landesregierung bei diesen wie auch bei den anderen annähernd 13 600 unbesetzten gemeldeten Stellen und den 4200 unbesetzten Ausbildungsplätzen fragen, warum dies so ist. Der Versuch einer regionalen Arbeitsmarktanalyse durch das Wirtschaftsministerium ist ein ehrenwerter, aber unzureichender Ansatz. Erforderlich sind eine detaillierte, aussagekräftige Arbeitsmarkt- und Stellenanalyse sowie ein Berufsausbildungsbericht. Nur auf einer solchen Grundlage können wirksame Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit, die Ausbildungsmisere und den Fachkräftemangel entwickelt und eingeleitet werden. 

Die Landesregierung darf nicht so weiter wursteln. Den zum Teil dramatischen Folgen der demografischen Entwicklung kann nur mit wissensbasierten Konzepten und koordinierten Maßnahme-Paketen begegnet werden.“