An den Schulen nichts vergleichbar – Leistungen der Schüler anerkennen

Nach Ansicht der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, kann die Leistungsbewertung an den Schulen des Landes erst vereinheitlicht werden, wenn eine einheitliche Grundlage für den Unterrichtsumfang sowie die Anzahl der Stunden vorliegt.

 

„Die neue Verwaltungsvorschrift aus dem Bildungsministerium ist Makulatur“, erklärte Frau Oldenburg am Montag. „Wer Leistungen vergleichen will, kann dies nicht ohne vergleichbare Lernbedingungen tun.“ Diese seien in MV durch die sogenannte Kontingentstundentafel nicht gegeben, Schülerinnen und Schüler hätten von Ort zu Ort beispielsweise eine unterschiedliche Anzahl von Deutsch-, Mathe- oder Biologieunterrichtsstunden. „Das gilt für jedes Fach, in MV ist nichts vergleichbar, die Ergebnisse sind auf viel zu unterschiedlichen Wegen zustande gekommen“, betonte Frau Oldenburg.

 

Als praxisfern und untauglich bezeichnete Frau Oldenburg das Vorhaben, Klassenarbeiten zu 50 Prozent in die Gesamtbewertung einfließen zu lassen. Diese Praxis sei auf Grund der Benachteiligung von Schülerinnen und Schülern zu Recht abgeschafft worden. „Herr Brodkorb holt diesen Bewertungsmaßstab wieder aus der Mottenkiste, ohne ihn vorher abzustauben“, kritisierte Frau Oldenburg. Allein mit mathematischen Berechnungen lasse sich Schule nicht gestalten, Schule sei Leben und keine Formel. So stünden beispielsweise im Fach Deutsch drei Klassenarbeiten gleichrangig 20 weiteren Zensuren gegenüber. „Die 20 fleißig erarbeiteten Leistungen werden zum Beiwerk. So lassen sich weder Schülerinnen und Schüler motivieren noch werden Kompetenzen gefördert“, so Frau Oldenburg. Die Leistungen müssten gleichberechtigt behandelt werden, ein Referat müsse das gleiche Gewicht haben wie ein Aufsatz. „Wer Leistungen unterschiedlich bewertet, kann nicht ermessen, was die Kinder und Jugendlichen täglich leisten. Schülerinnen und Schüler brauchen zum erfolgreichen Lernen keine Mathe-Formeln, sondern sinnvolle Bewertungsmaßstäbe“, betonte Frau Oldenburg.