Ärztemangel auf dem Lande ist kein Problem der Landesregierung

Nach der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ (Drs. 7/856) erklärte die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg: 

„Durchgängig betont die Landesregierung in ihrer Antwort, dass die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern für die Sicherstellung der ambulanten Versorgung im Land zuständig sei und dass sie die Versorgung gegebenenfalls auch zu verbessern habe. Das ist richtig. Das Verweisen auf die Nichtzuständigkeit ist aber auch ein Armutszeugnis für die Landesregierung.

Durch Wegducken wird der zunehmende Ärztemangel auf dem Land nicht beseitigt. Es fehlen nicht nur Fachärzte, wie Kinderärzte in Grevesmühlen, Auslöser meiner Fragen. Es gibt auch zu wenig Allgemeinmediziner und Internisten, die als Hausärzte die erste Anlaufstelle für Patienten darstellen. Allein bei den Hausärzten waren Ende 2016 in Mecklenburg-Vorpommern 128 Stellen nicht besetzt.

Im Wettbewerb um ärztlichen Nachwuchs fordert die Linksfraktion deshalb seit Jahren ein Landesprogramm für die Gewinnung von Ärzten auf dem Land. Eine Hausarztquote, wie sie Bayern einführt - bis zu 5 Prozent der Medizinstudienplätze gehen an Bewerber, die sich verpflichten, als Hausarzt auf dem Land zu arbeiten - oder eine finanzielle Förderung der Ansiedlung aus dem Landeshaushalt sollte auch in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein. Die Linksfraktion wird das zumindest weiter im Parlament fordern.“