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Zensuren für Oma und Opa? Schluss mit der Benotung von Hausaufgaben

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Bewertungsmaßstäbe bei nichterbrachter Leistung“ (Drs. 7/1964) erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

 

„Es muss Schluss sein mit der Benotung von Hausaufgaben! Bildungsministerin Birgit Hesse ist aufgefordert, dieser Praxis umgehend einen Riegel vorzuschieben, denn sie ist grundgesetzwidrig.

Die entsprechenden Verordnungen – Leistungsbewertungsverordnung und Abiturprüfungsverordnung – schreiben vor, dass die zu bewertende Leistung der Schülerin oder des Schülers ihr bzw. ihm eindeutig zuzuordnen sein muss. Wie soll eine Lehrkraft sicherstellen, dass nicht Oma und Opa, die Eltern oder Freunde Urheber der Leistung sind? Das ist schlicht unmöglich! Dies kann keine Lehrkraft leisten.

Nicht nur aus diesem Grund ist es inakzeptabel, dass in M-V Hausaufgaben immer noch bewertet werden dürfen. Darüber hinaus erfolgt damit eine Ungleichbehandlung von Schülerinnen und Schülern, denn die häuslichen Rahmenbedingungen sind unterschiedlich. Hier wird die soziale Herkunft zum Gradmesser für den Bildungserfolg oder eben für den Misserfolg.

Die Benotung der sozialen Herkunft muss ein Ende haben. Alle Kinder und Jugendlichen müssen die gleichen Chancen für ein erfolgreiches Lernen haben.“