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Was tun gegen die Abwanderung von Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten, Frau Hesse?!

Simone OldenburgPressemeldungen

Trotz 451 ausgeschriebener Stellen beginnen lediglich 136 Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten ihr Referendariat in M-V. Hierzu erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Diese Zahlen sind erschreckend. Die Bildungsministerin muss sich fragen lassen, worin die Ursachen für eine solche Entwicklung liegen. Die Lehrerausbildung im Land krankt seit langem. Die Abstimmung der ersten und zweiten Phase der Ausbildung ist mangelhaft. Und solange Referendarinnen und Referendare mutterseelenallein vor die Klasse gestellt und so als billige Lehrkräfte verheizt werden, anstatt sie mit Unterstützung von Mentoren auszubilden, ist keine Besserung in Sicht.

Stattdessen greift die Bildungsministerin zunehmend auf Seiteinsteigerinnen und Seiteneinsteiger zurück. Solange diese aber mit einer Schmalspurausbildung sofort in den Schuldienst gehen, ist es nicht nachvollziehbar, dass ein gesonderter Antrag erforderlich ist, wenn eine ausgebildete Lehramtsstudentin oder Lehramtsstudent das Referendariat auf 12 Monate verkürzen will. Diese Verkürzung ist als Ausnahmefall bereits jetzt rechtlich möglich.

Wir fordern die Bildungsministerin Birgit Hesse auf, die Ausbildungsbedingungen sofort zu verbessern: Begleitung des Unterrichts durch Mentoren, Wegfall der Hausarbeit, Verkürzung des Referendariates in Mecklenburg-Vorpommern auf 12 Monate– die Vorschläge liegen seit Langem auf dem Tisch.

Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter, die weiterhin ein 18 monatiges Referendariat absolvieren wollen, können einen entsprechenden Antrag stellen. Damit wird die bisherige Ausnahme zur Regel. Die Ausbildung wird effektiver, kürzer und die angehenden Lehrkräfte können schneller in den Schuldienst eintreten.

Das wäre ein erster Schritt, um dem Lehrkräftemangel zu begegnen. Man muss ihn nur tun!“